Selbsthilfe verstehen In einfacher Sprache
In der gemeinschaftlichen Selbsthilfe tun sich Menschen freiwillig zusammen.
Alle in der Gruppe haben das gleiche Problem, die gleiche Krankheit oder eine ähnliche Lebenssituation.
Die Menschen in der Gruppe entscheiden selbst, was sie tun wollen. Sie übernehmen Verantwortung für sich und helfen sich gegenseitig.
Sie stehen füreinander ein und zeigen Zusammenhalt. Jede und jeder bringt das ein, was möglich ist.
Gemeinschaftliche Selbsthilfe ist eine wichtige Ergänzung zur Hilfe von Fachleuten, wie Ärztinnen oder Sozialarbeitern.
Sie ist ein fester und anerkannter Teil im Gesundheits- und Sozialsystem in Deutschland.
Die Hilfe kann auf verschiedene Arten stattfinden:
Zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe vor Ort, in einem Verein auf Landesebene oder in einem Forum im Internet.
In einer Selbsthilfegruppe treffen sich Menschen, die ein ähnliches Problem haben – zum Beispiel eine Krankheit oder eine schwierige Lebenssituation.
Auch Angehörige können dabei sein. Sie wollen gemeinsam etwas an ihrer Situation ändern.
Typisch für eine Selbsthilfegruppe ist:
Die Gruppenmitglieder helfen sich gegenseitig, vor allem im Gespräch.
Sie erzählen von ihren Erfahrungen und geben ihr Wissen weiter.
Denn Menschen, die selbst betroffen sind, wissen oft sehr gut, was hilft.Es gibt keine Leitung durch Fachleute.
Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was passiert. Alle sind gleichberechtigt.Was in der Gruppe gesagt wird, bleibt in der Gruppe.
Das schafft Vertrauen und ein gutes Miteinander.Die Gruppe trifft sich regelmäßig, zum Beispiel alle ein bis vier Wochen.
So entsteht ein Zusammenhalt und ein Gemeinschaftsgefühl.Die Teilnahme ist kostenlos.
Nur manchmal müssen kleine Beiträge gezahlt werden – zum Beispiel für den Raum.Selbsthilfegruppen können sehr helfen.
Sie sind ein wichtiger Teil auf dem Weg zur Besserung.
Aber sie ersetzen keine ärztliche Behandlung, Therapie oder Beratung.
Menschen in Selbsthilfegruppen fühlen sich oft stärker und nicht mehr so hilflos.
Sie machen gute Erfahrungen und merken: Ich bin mit meinem Problem oder meiner Krankheit nicht allein.
Das hilft sehr, um besser mit der Situation klarzukommen.
Die Geschichten und das Wissen der anderen zeigen neue Möglichkeiten:
Wie man den Alltag besser schaffen kann oder wie man innerlich stärker wird.
Der Austausch mit anderen, die das Gleiche erlebt haben, ist oft einfacher als mit der Familie oder Freunden.
In der Gruppe verstehen die Menschen einander oft besonders gut – so ein tiefes Verständnis gibt es sonst selten.
Durch den Kontakt mit der Gruppe fühlt man sich weniger einsam.
Es entstehen neue Gespräche, Freundschaften und Begegnungen.
Wer in der Gruppe mitmacht, merkt: Ich kann etwas bewirken.
Das macht Mut und stärkt die eigene Kraft, mit Problemen umzugehen.
Am Anfang stellt man sich eine wichtige Frage:
Was ist mir wichtig, wenn ich eine Selbsthilfegruppe gründe?
Was wünsche ich mir von den Treffen mit anderen?
Und mit wem möchte ich mich austauschen?
Manche Menschen wollen sich zum Beispiel nur mit anderen in ihrem Alter treffen.
Andere möchten nur mit Frauen oder nur mit Männern sprechen.
Wer eine Selbsthilfegruppe gründen möchte, kann sich Hilfe holen.
Dafür gibt es sogenannte Selbsthilfekontaktstellen.
Dort bekommt man Unterstützung – auch wenn man noch nicht alle Fragen für sich geklärt hat.
Die Kontaktstellen helfen dabei, andere Betroffene zu finden.
Oft haben sie auch Räume für die Treffen oder wissen, wo man sich sonst treffen kann.